Bis jetzt wurde der Multivan Windsurf Cup in dieser Saison vom Wind verwöhnt. Bei jedem der drei Tourstopps in Sankt Peter-Ording, auf Sylt und in Zinnowitz konnten beide Disziplinen, Racing und Slalom, durchgeführt werden. Da es nach drei Wertungen den ersten Streicher gibt, macht es Sinn, nun eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Gerade im Racing war es spannend zu verfolgen, welche Auswirkungen die Integration des neuen olympischen Formats iQFOiL haben würde. An der Spitze des Racing-Klassements findet sich aktuell der mehrfache Deutsche Meister Vincent Langer (GER-1).
Langer siegte bei der Auftaktveranstaltung in Sankt Peter-Ording. Bei der Deutschen Meisterschaft auf Sylt wurde er hinter dem Worldcup-Profi Sebastian Kördel (GER-220) Racing-Vizemeister. Dabei hatte Langer einen katastrophalen Start in die Regatta und musste nach Materialdefekten teilweise mit deutlich kleinerem Material antreten. Der Vizemeistertitel kam vor diesem Hintergrund fast einem Wunder gleich. Auch beim letzten Tourstopp im Ostseebad Zinnowitz belegte der Kieler Langer Platz zwei. In der Racingrangliste kommt Langer so nach drei Regatten bei einem Streicher mit 249 Punkten auf Platz Eins.
Dass sich eine starke Trainingspartnerschaft auszahlen kann, beweist Langers Trainingspartner Michele Becker (GER-277). Der ebenfalls aus Kiel stammende Becker trainiert regelmäßig mit Langer. So konnte er sich beim ersten Tourstopp in Sankt Peter-Ording direkt den zweiten Platz erobern. Bei der DM auf Sylt und dem Multivan Windsurf Cup in Zinnowitz verpasste er jeweils mit Platz vier nur ganz knapp das Podium. Mit dieser starken Gesamtleistung kann Becker sich aber aktuell 246 Punkte sichern und ist so auf Platz zwei der deutschen Racing-Rangliste.
Auf dem dritten Platz folgt der Schönberger Nico Prien (GER-7), der die Slalom-Rangliste des Multivan Windsurf Cups aktuell anführt. Prien hatte einen schwierigen Start in die Saison. Aufgrund einer Corona-Infektion verpasste er den Tourstopp in Sankt Peter-Ording und reiste dann direkt aus der Quarantäne ohne unmittelbare Wettkampfvorbereitung zur DM nach Sylt an. Ursprünglich hatte Prien gehofft, dort seinen DM-Titel von 2019 verteidigen zu können. Unter den gegebenen Umständen kann man aber seinen sechsten Platz bei der DM in dieser Disziplin schon als Erfolg werten. Mit einem Sieg beim letzten Tourstopp in Zinnowitz kehrte Prien dann aber zu seiner alten Form zurück.Dort konnte er in der Disziplin Racing dominieren. In der Rangliste liegt er mit 245 Punkten nur einen Punkt hinter Becker auf Platz drei.
Stark in die Saison startete hingegen der iQFOiL-Experte Fabian Wolf (GER-404). Beim Auftakt in SPO schaffte er mit dem dritten Platz den Sprung auf das Podium. Auch in dem starken Teilnehmerfeld bei der DM auf Sylt sicherte er sich eine Top-5 Platzierung. In Zinnowitz haderte Wolf aber mit dem Schicksal. Dort belegte er überraschend nur Platz 15 im Racing. Mit diesem für seine Ansprüche schwachen Ergebnis fiel Wolf aus den Top-3 in der Racing-Rangliste heraus und belegt aktuell mit 244 Punkten den vierten Platz.
Auf Platz fünf der Racing-Rangliste findet sich eines der größten Nachwuchstalente im Multivan Windsurf Cup. Dabei zeigte Mats von Holten (GER-2019) durchgängig starke Leistungen und konnte sich im Verlauf der bisherigen Saison sogar noch steigern. Bei der Saisoneröffnung in Sankt Peter-Ording ließ von Holten bereits mit einem dritten Platz aufhorchen. Mit einem sensationellen siebtenPlatz bei der DM bestätigte er seine herausragendeForm. In Zinnowitz krönte der Youngster seine bisherige Saisonleistung mit einem dritten Platz und damit deiner ersten Podiumsplatzierung in der höchsten deutschen Windsurf-Serie. Mit 242 Punkten komplettiert Mats von Holten aktuell die Top-5 in der Racing Rangliste des Multivan Windsurf Cups. Wenn von Holten weiter auf diesem Niveau fährt, wird er den Druck auf die Spitze weiter erhöhen.
Auch Lars Poggemann kann sich noch Chancen auf eine Top-5 Platzierung ausrechnen. Poggemann überzeugte mit einem überraschenden vierten Platz in Sankt Peter-Ording und bestätigte diese starke Leistung mit einem achten Platz bei der DM auf Sylt. Unglücklicherweise konnte er in Zinnowitz nicht antreten. So verpasste Poggemann mit aktuell 240 Punkten knapp den Sprung in dieTop-5 in der Racing-Rangliste der deutschen Spitzenserie.
Ähnlich wie in der Slalom-Rangliste gibt es auch in der Racing-Rangliste des Multivan Windsurf Cups einige „versteckte Favoriten“. Dem frisch gebackenen deutschen Meister Sebastian Kördel (GERE-220) und dem Flensburger Gunnar Asmussen fehlt jeweils ein zweites gutes Ergebnis, um in der Rangliste auf einem, ihrer Leistung entsprechenden Platz zu erscheinen. Kördel dominierte aber die DM auf Sylt und sicherte sich dort den Titel. Asmussen überzeugte dort mit Platz drei. Wenn beide bei den noch ausstehenden beiden Tourstopps punkten, haben sie nicht nur Chancen auf eine Podiumsplatzierung, sondern könnten sogar immer noch im Racing die Jahreswertung 2021 gewinnen. Das neue olympische iQFOiL Format enttäuscht bisher. Zwar haben sich einige der etablierten Fahrer entschlossen, parallel auch in der iQFOiL Klasse anzutreten. Im Rahmen des Multivan Windsurf Cups fiel dann aber doch häufig die Entscheidung, auf konkurrenzfähigeres oder besser auf die aktuellen Revierbedingungen angepasstes Equipment umzusteigen. Neueinsteiger oder Umsteiger aus anderen Segelklassen auf iQFOiL gibt es, trotz ursprünglich großer Hoffnungen, hingegen kaum. Insofern sind hier für den Multivan Windsurf Cup keine positiven Impulse erkennbar. Außerhalb des Multivan Windsurf Cups gibt es mit Ausnahme der Kieler Woche und einer isolierten DM praktisch kein nationales Regattaangebot für die neue iQFOiL-Klasse. Die nächste Möglichkeit, um Punkte für die Racing-Rangliste des Multivan Windsurf Cups zu sammeln ist bereits am kommenden Wochenende beim Tourstopp im Ostseebad Kellenhusen. Am 11. und 12. September wird die Windsurf-Elite dort antreten. Hier der Link zur aktuellen Racing Rangliste des Multivan Windsurf Cups: Racing Rangliste Multivan Windsurf Cup nach drei Regatten
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